Schmerzen im Nacken
Nackenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, welches fast jeden irgendwann einmal betrifft. Medizinstatistiken gehen davon aus, dass jeder zweite Erwachsene mindestens einmal in seinem Leben davon betroffen ist. Man kennt die Symptome auch als „Steifen Hals“ oder als sogenannten „Handynacken“ – Nackenschmerzen sind weitverbreitet.
Sie können in unterschiedlicher Form auftreten und sich dementsprechend z.B. einmalig in Form von plötzlich einschießenden, ziehenden oder stechenden Schmerzen zeigen, die nach kurzer Zeit wieder vergehen. Andere Betroffene berichten von regelmäßigen Schmerz-Attacken. Je nach dem, wie lange die Beschwerden anhalten, unterscheiden Mediziner zwischen akuten (d.h. bis zu 3 Wochen) und subakuten (4 bis 12 Wochen andauernden) Nackenschmerzen. Treten diese nach einer gewissen Zeit erneut auf, werden sie als rezidivierend („wiederkehrend“) bezeichnet. Halten sie länger als drei Monate am Stück an, sprechen Ärzte von chronischen Schmerzen im Nacken.
Die Beschwerden treten häufig nicht nur auf den Nacken und Hals beschränkt auf. Stattdessen strahlen sie auch in andere Bereiche des Körpers aus, wodurch viele Patienten z.B. auch unter Rücken-, Kopf oder Schulterschmerzen leiden. Während Probleme im oberen Teil der Halswirbelsäule häufiger zu Nackenschmerzen führen, gehen Störungen im Bereich der unteren Halswirbelsäule eher zu Lasten der Schultern. Hinzu kommen meist mehr oder weniger stark ausgeprägte Bewegungseinschränkungen wie z.B. ein steifer Hals, was für Betroffene eine massive zusätzliche Belastung darstellt.
Ursachen von Nackenschmerzen
Schmerzen im Bereich des Nackens können viele Auslöser haben. Eine ernste Schädigung liegt eher selten vor, stattdessen handelt es sich oft um vergleichsweise harmlose Verspannungen oder Verkrampfungen der Halsmuskulatur.
Diese entstehen meist durch ein Ungleichgewicht in der Muskulatur („Muskuläre Dysbalancen“), welches wiederum vielfältige Ursachen haben kann. Hierzu zählen vor allem dauerhafte Fehlhaltungen (z.B. durch falsches Sitzen am PC), Bewegungsmangel, Überbelastungen bzw. einseitige Bewegungen beim Sport oder Schonhaltungen nach Verletzungen.
Werden bestimmte Muskeln durch falsche oder monotone Beanspruchung überlastet, verhärten sie sich – während andere Muskeln aufgrund der dauerhaften Unterforderung verkümmern. In der Folge wird das natürliche Stützkorsett der Wirbelsäule immer instabiler, wodurch schon die einfachsten Bewegungen nur noch unter stärksten Schmerzen oder sogar gar nicht mehr ausgeführt werden können.
Neben dem kommen unfallbedingte Verletzungen wie z.B. ein so genanntes „Schleudertrauma“ in Betracht. Dieses entsteht oft durch einen Auffahrunfall, wenn der Kopf vor und zurück schleudert und die Muskeln und Bänder am Hals überdehnt werden.
Seltener können die Beschwerden auch einen ernsthaften Hintergrund wie z.B. Osteoporose, rheumatische Erkrankungen oder einen Tumor haben.
Naturheilkunde bei Nackenschmerzen
Häufig sind Stress, Anspannung, Ängste und emotionale Belastungen die Ursache, die auch sprichwörtlich „im Nacken sitzen“ und dort für schmerzhafte Verspannungen sorgen. Um hier entsprechend gegen zu steuern bzw. stressbedingten Nackenschmerzen vorzubeugen, ist es wichtig, auch die Seele zu pflegen und mittels geeigneter Techniken für Entspannung und innere Ruhe zu sorgen.
Es gibt vielfältige Möglichkeiten für einen effektiven Stressabbau, wobei jeder für sich selbst herausfinden muss, welche Methode die Richtige ist. In Frage kommen unter anderem autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Atemübungen, Meditation oder Hypnose, ebenso gibt es Techniken, bei denen der Entspannungszustand durch achtsame Bewegungsabläufe erreicht wird.
Eine wohltuende Unterstützung bieten auch pflanzliche Heilmittel, denn diese können beruhigend und entspannend wirken und dadurch zu einer besseren Stressbewältigung beitragen. Bewährt haben sich vor allem Baldrian, Melisse und Johanniskraut ebenso kann ein Tee aus Passionsblume (Passiflora incarnata) bei Stresssymptomen wie innerer Unruhe, Angstzuständen und Schlafstörungen helfen.
Ebenso kann eine Aromatherapie bei starker oder permanenter Stressbelastung hilfreich sein, denn die hierfür eingesetzten ätherischen Öle wirken sich insgesamt positiv auf das Wohlbefinden aus und fördern dadurch den Abbau der inneren Anspannung. Für Patienten, die im Zusammenhang mit Stress und Druck unter Verspannungen und Beschwerden wie Nacken- oder Kopfschmerzen leiden, eignen sich insbesondere Duftöle von Lavendel, Kamille, Majoran und Pfefferminze, welche z.B. als Badezusatz, in einer Duftlampe oder in Form eines Massageöls eingesetzt werden können.
Behandlungsmethoden hierzu in meiner Praxis
Allein die Beschreibung der Symptome verdeutlicht, worum es bei Nackenschmerzen geht: Um Fehlbelastungen – typischerweise beim Sitzen im Büro – die ein Überstrecken der Nackenmuskulatur zur Folge haben. Ein Beispiel: Je weiter man sich gedanklich in seine Arbeit am Schreibtisch vertieft, umso mehr sackt man in sich zusammen und beachtet bei der Arbeit nicht mehr die aufrechte Haltung, die den Rücken und die Nackenmuskulatur entlasten würde.
Diese Fehlstellungen führen zu Fehlspannungen in den Muskeln und zu verfilzten Faszien. Durch gezielte Dehnungen, Ansteuerungs- und Kraftübungen und Osteopressur aus der Schmerztherapie nach L&B können diese aufgelöst werden. Behandlungstechniken wie: Ohrakupunktur, Osteopathie, Kinesiotaping und Massagen wirken sich positiv auf das Schmerzgeschehen aus.
Hinweis
Parallel zu den Nackenschmerzen auftretende Symptome wie z.B. Fieber, Rückenschmerzen, Schüttelfrost, Lähmungserscheinungen, unerklärlicher Gewichtsverlust, Kribbeln in den Gliedern, Balanceprobleme oder regelmäßiges Einschlafen der Hände sollten immer ernst genommen und umgehend ärztlich abgeklärt werden.